#33: Aktuelle Marktsituation
Shownotes
Die Softwarebranche steht unter Druck – Aufträge werden genauer geprüft, Budgets zurückhaltender verteilt, und gleichzeitig verändert KI die Art, wie wir Software entwickeln. Felix und Kay sprechen über die aktuelle Marktsituation, welche Trends sie beobachten, was sich für Entwickler*innen verändert und warum sie trotz allem positiv in die Zukunft schauen.
Interessante Links zu dieser Folge
- Hays Fachkräfte-Index IT
- Creditreform: Insolvenzen in Deutschland – 1. Halbjahr 2025
- Destatis: Wirtschaftsdaten September 2025
- Freelance.de: Projektlage im Juli 2025
🎧 Hosts:
Felix Dransfeld & Kay Domrose – Geenen IT-Systeme GmbH, Dortmund
🌐 geenen-it-systeme.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von unserem Webcafé.
00:00:08: Und bisher durfte ich unseren Podcast rund um Webentwicklung und Unternehmenskultur immer mit unserem Tech-Lead, dem Kay, aufnehmen.
00:00:16: Und das ist tatsächlich auch heute wieder der Fall.
00:00:19: Ich dachte schon, jetzt kommt auch für mich eine Überraschung. Ja, hallo, ich bin wieder da.
00:00:23: Ja, wie schön, Kay. Wir steigen direkt, bevor wir einige organisatorische Sachen haben und ein spannendes Thema, mal mit dem Tee ein.
00:00:33: Und ich bin gespannt, was du mitgebracht hast.
00:00:35: Ja, das ist ja immer auch für mich ein Abenteuer. Die letzte Aufnahme ist jetzt auch schon wieder ein bisschen her.
00:00:40: Und dann bin ich gerade durch unsere Tee-Bibliothek geschlendert und habe so die Dosen aus dem Schrank genommen mit kruder Inschrift und Staub abgepustet.
00:00:48: Und dann habe ich tatsächlich noch was gefunden von meinem Graz-Urlaub.
00:00:53: Der, glaube ich, im Mai war oder so.
00:00:56: Und zwar ist es ein Limette-Viersig-Creme-Tee mit Rotbusch, Apfelstücke, Kokosraspeln, Zitronenschein, blablabla.
00:01:04: Gepuderte, gezuckerte Pfirsichstückchen und sowas aus so einem kleinen Teehaus in Graz.
00:01:10: Den habe ich mir angesetzt. Der hat eine fantastisch bernsteinende Farbe, schon fast dunkelbraun.
00:01:16: Und den stelle ich mir gleich rein, wenn er gezogen ist.
00:01:20: Ist das ein loser Tee?
00:01:21: Das ist ein loser Tee, ja, selbstverständlich.
00:01:22: Ist das ein loser Tee?
00:01:23: Ja, ein loser Tee, genau.
00:01:24: Schön, schön, schön. Ich habe heute keinen losen Tee dabei.
00:01:27: Oh, hast du wieder hier so ein handgeklöppeltes, selbstgeflochtenes Teesieb?
00:01:33: Naja, ich habe genau das Gegenteil dabei.
00:01:35: Ich habe ja tatsächlich vor ein paar Folgen mal diesen Tee aus dem DM mitgebracht, so einen klassischen Schwarztee.
00:01:41: Und so ein bisschen daran anschließend habe ich jetzt meine Teedosen mal oder meine Teeschublade mal durchgesucht
00:01:49: und bin bei einem Lipton Yellow Label hängen geblieben.
00:01:53: Das ist so der standardmäßigste Tee, den man sich überhaupt vorstellen kann.
00:01:58: Da steht auch nichts drauf, außer dass das Schwarztee ist, Yellow Label und Lipton selbst sagt Quality Number One.
00:02:05: Das ist natürlich überzeugend.
00:02:06: Und dann habe ich im Internet geguckt und habe überlegt oder habe geguckt, ob ich da noch mehr Informationen zu finde.
00:02:12: Und Lipton sagt wirklich nur Quality Number One.
00:02:14: Und dann sagen die Your Perfect Breakfast and Afternoon Tea.
00:02:18: Also für jede Tageszeit geeignet.
00:02:20: Und dann sagen die noch Rich Taste, Intense Color and Envirogating Aroma.
00:02:28: Also sagt eigentlich nichts.
00:02:30: Dann habe ich weiter geguckt, war ich auf einer anderen Shopseite.
00:02:32: Café Henk heißen die, kenne ich gar nicht.
00:02:34: Aber jedenfalls schreiben die, perfekt für den täglichen Gebrauch.
00:02:39: Okay, also hat mich jetzt auch noch nicht so angeturnt.
00:02:43: Und dann bin ich bei Amazon hängen geblieben und die schreiben, mit dem leckeren Klassiker Lipton Yellow Label schmeckt dir sogar das Aufstehen.
00:02:49: Also.
00:02:50: Ja, keine Ahnung.
00:02:52: Jetzt habe ich den mal probiert.
00:02:53: Da müssen die ja eine Verpackung haben oder so ein Beutelcover, dass dich das so sehr angesprochen hat, dass du zugelangt hast.
00:02:59: Oder ist das jetzt einfach Resteverwertung?
00:03:00: Ja, genau.
00:03:01: Das ist so ein Beutel, der mir so irgendwie zugegangen ist.
00:03:05: Ich weiß nicht genau, wo der herkommt.
00:03:06: Wahrscheinlich aus irgendeinem Hotel oder irgendwas.
00:03:08: Genau.
00:03:08: Ja, und vom Geschmack.
00:03:09: Der ist natürlich total gefällig.
00:03:11: Das soll er, glaube ich, auch sein.
00:03:12: Das soll so ein Jedermann-Tee sein.
00:03:13: Das ist er auch.
00:03:14: Also, ja, man kann es jetzt positiv oder negativ ausdrücken.
00:03:17: Ich sage mal, ein ganz leichter Geschmack.
00:03:19: Leichter Schwarztee.
00:03:19: Schwarztee.
00:03:20: Total gefällig.
00:03:21: Schluck Milch.
00:03:22: Bisschen Zucker drin.
00:03:23: Ganz runde Sache.
00:03:25: Ich würde sagen, insgesamt etwas schlapp.
00:03:29: Vernichtendes Urteil.
00:03:30: Verstehe.
00:03:31: Ja, Kay.
00:03:32: Und du hast gerade schon gesagt, schon ein bisschen länger her, dass wir aufgenommen haben.
00:03:36: Ja, ich glaube, ich habe es im letzten Podcast gejinxt.
00:03:39: Erinnerst du dich dran?
00:03:40: Ja.
00:03:40: Ja, ja.
00:03:41: So ist das.
00:03:42: Wenn man das einmal sagt, wenn man es überhaupt erst anspricht, dann hat man es schon verflucht.
00:03:46: So ist es.
00:03:46: Ich habe nämlich gesagt, wir haben tatsächlich ja bis dahin.
00:03:49: Wir haben dann ganz guten Progress gemacht und immer schön aufgenommen.
00:03:53: Und waren richtig on fire.
00:03:55: Und irgendwie sind dann tausend Sachen mit Urlaub und allem Möglichen dazugekommen,
00:03:59: sodass wir nicht dazugekommen sind aufzunehmen.
00:04:01: Und jetzt sind wir wieder dabei.
00:04:02: Und jetzt werde ich schön meine Klappe halten und nicht mehr sagen, wann der nächste Podcast kommt.
00:04:08: Ich freue mich aber umso mehr, dass wir heute beim herbstlichen besten Wetter aufnehmen können.
00:04:11: Wie so ein guter Wein, der reift dann auch mal im Keller eine Weile länger,
00:04:14: wenn der Winzer meint, da braucht noch was.
00:04:16: So ist das hier mit diesem Podcast auch.
00:04:18: Genau.
00:04:18: Und das ist eine Folge tatsächlich heute, die haben wir uns schon länger vorgenommen.
00:04:21: Wir wollen ja über die aktuelle Marktsituation sprechen.
00:04:25: Einerseits wie das Internet und die Öffentlichkeit und das überhaupt so wahrgenommen wird.
00:04:31: Und dann aber auch unsere Meinung dazu abgeben.
00:04:33: Vielleicht ganz spannend für die Leute da draußen.
00:04:34: Bevor wir dazu aber kommen, Kay, habe ich noch vier organisatorische Punkte.
00:04:39: Oha.
00:04:40: Ja.
00:04:40: Das erste ist ein Novo mit unserem Podcast.
00:04:43: Wir haben nämlich in der letzten Folge das erste Mal ein Transkript gehabt.
00:04:45: Und das habe ich über Whisper von OpenAI gemacht.
00:04:50: Das ist so eine Texterkennungsgeschichte von denen.
00:04:53: Und die habe ich tatsächlich lokal auf meinem Rechner laufen lassen.
00:04:56: Ich habe hier so einen M3 Max.
00:04:57: Der schwitzt dabei, läuft aber ganz gut.
00:05:00: Und der hat für die Folge, die ungefähr eine Stunde dauert, 20 Minuten gebraucht.
00:05:04: Ich habe da dieses Large V3 Model genommen für die Leute, die sich da ein bisschen besser auskennen.
00:05:09: Und das hat für mein Dafürhalten ziemlich gut funktioniert.
00:05:12: Also ich musste eigentlich kaum was von Hand nachbessern.
00:05:15: Und das mal an dieser Stelle eine kleine Empfehlung.
00:05:19: Und ich denke, das werde ich jetzt auch bei dieser Folge hier dann wieder damit transkribieren.
00:05:24: Während die Shownotes und so mit AI für mich gar nicht funktionieren,
00:05:28: also zumindest nicht annennt in der Qualität, die ich erwarte,
00:05:31: klappt das mit diesem Transkript wirklich sehr gut.
00:05:33: Also Spracherkennung, das können sie wohl.
00:05:36: Wir müssen mal eine Folge dazu machen, wie wir im Unternehmen mit KI umgehen
00:05:40: und da die Vorteile und Risiken.
00:05:43: Das ist, glaube ich, ein spannendes Thema.
00:05:44: Ja, kam jetzt zuletzt auch nochmal.
00:05:45: Das Thema finde ich auch spannend.
00:05:47: Wir müssen ohnehin mal eine AI-Folge machen mit unserem lieben Kollegen Gabriel,
00:05:52: der sich da sehr gut auskennt.
00:05:53: Den würde ich schon gerne nochmal dazu nehmen und so ein bisschen auch Expertise von ihm teilen.
00:05:58: Dann habe ich als zweiten Punkt hier, dass wir in der Laravel-Folge oft von Spati sprechen
00:06:05: und selbst aber gesagt haben, wir wissen nicht, wie man es ausspricht.
00:06:07: Kay, ich habe dir angeguckt, wie man es ausspricht.
00:06:10: Oh.
00:06:10: Ich war auf deren Website und die sagen selbst, Spasi ist Dutch for Space.
00:06:15: The character between two words, you pronounce it Spasi.
00:06:20: Also es heißt Spasi.
00:06:23: Das nur so mal für alle da draußen.
00:06:25: Und wenn wir es falsch gesagt haben, dann sei das hier korrekt gestellt.
00:06:28: Aber wenn es ja niederländisch ist, dann wird es wahrscheinlich noch wieder ausgesprochen.
00:06:33: Ja, ich denke, dass das Spasi ausgesprochen wird, weil die das selbst so sagen.
00:06:37: Und ich habe mir auch so YouTube-Videos von Entwicklern von denen angeguckt und die sagen es tatsächlich auch so.
00:06:41: Okay.
00:06:41: Und hier ist auch so Lautschrift dabei.
00:06:42: Also das müsste schon gehen.
00:06:45: Genau.
00:06:45: Das ist ja eine belgische Firma, aber scheinbar im niederländischsprachigen Teil dann.
00:06:49: Dann noch zwei weitere Sachen.
00:06:51: Nämlich habe ich in der letzten Folge ebenfalls in Laravel von Dask geschwärmt,
00:06:56: um dann einen Tag später ein Newsletter zu kriegen, also einen Tag nach der Aufnahme,
00:07:01: noch bevor es veröffentlicht war, dass Dask nicht mehr empfohlen wird von Laravel,
00:07:05: sondern dass man stattdessen jetzt Pest in Version 4 verwenden soll für Browser-Testing.
00:07:11: Seit dem 21.08.
00:07:12: Ja, das habe ich auch mitbekommen.
00:07:15: Und ich glaube, dass das jetzt damit Version 4 richtig nochmal aufgefahren hat und jetzt auch so Snapshot macht und Browser und solche Sachen.
00:07:20: Genau.
00:07:20: Und ich kann mir das schon gut vorstellen, dass das eher entwickelt wird als da so eine eigene Entwicklung.
00:07:25: Ja, würde ich mir gerne mal angucken.
00:07:27: Mal gucken, vielleicht kommt es bald dazu.
00:07:30: Ja, und dann als letzten Punkt habe ich in der WordPress-Hacking-Folge so einen richtig coolen Cliffhanger aufgemacht und auf so PHP 8.5-Funktionen verwiesen.
00:07:40: Das hat aber überhaupt nicht geklappt, weil wir nämlich einen Brotalk aufgenommen haben,
00:07:44: indem wir auf die PHP 8.5-Funktionen eingegangen sind.
00:07:48: Und dieser Brotalk ist vor der WordPress-Hacking-Folge online gegangen.
00:07:51: Das heißt, der Cliffhanger kommt zu spät.
00:07:56: Aber daran sieht man, wir nehmen ja normalerweise schon chronologisch auf die Folgen,
00:08:00: aber die Brotalk-Folgen feuern wir manchmal dann raus, wenn sie aufgenommen wurden.
00:08:05: Und dadurch kann sowas schon mal zustande kommen.
00:08:07: So Kay, das war genug Vorgeplänkel.
00:08:09: Sollen wir mal reinspringen in die aktuelle Marktsituation?
00:08:12: Ja, ich bin total gespannt.
00:08:14: Vielleicht muss ich voranstellen, dass ich als Informatiker ja mit wirtschaftlichen Beträgen über 1 nichts anfangen kann.
00:08:22: Und ich deswegen mich auch so im Firmenalltag, soweit es eben geht, aus diesem ganzen wirtschaftlichen Kram raushalte
00:08:28: und dann nur von dir so über Bande mitbekomme, wie gerade die Projekte laufen, wie der Markt ist.
00:08:36: Und du da jetzt insbesondere, glaube ich, im letzten Jahr ein relativ düsteres Bild gezeichnet hast immer mal wieder.
00:08:41: Ja, gleichzeitig haben wir im Moment ganz schön viel zu tun.
00:08:46: Und da bin ich jetzt mal gespannt, insbesondere aus deiner Sicht zu hören,
00:08:49: wie das vielleicht das Jahr über so verlaufen ist und wo wir jetzt stehen und warum wir da stehen, wo wir jetzt gerade sind.
00:08:55: Ja Kay, jetzt wollte ich dich eigentlich an die Mangel nehmen und mal fragen, was du für einen Eindruck aktuell hast.
00:09:00: Aber jetzt hast du es schon gesagt. Schade, kann ich dich nicht ausquetschen.
00:09:04: Genau, also du hast mich jetzt zitiert, dass ich gesagt habe, dass es jetzt in letzter Zeit eher schwieriger am Markt geworden ist.
00:09:10: Also das ist tatsächlich auch mein Eindruck.
00:09:11: Vielleicht steigen wir mit so ein paar Statistiken ein, die ich mir rausgesucht habe,
00:09:15: weil ich einerseits das Gefühl habe, dass viele Firmen pleite gehen.
00:09:18: Und andererseits habe ich das Gefühl, dass der Freelancer-Markt so sehr übersättigt ist mit freien Freelancern, die da draußen rumtouren.
00:09:25: Und das wollte ich so ein bisschen mit Zahlen belegen.
00:09:28: Und ich habe jetzt hier zum Beispiel eine Statistik gefunden,
00:09:31: dass die Stundensätze in Deutschland tatsächlich relativ konstant geblieben sind, hochgegangen sind.
00:09:37: Das war das Erste. Bei 105 Euro die Stunde ist der Durchschnitt...
00:09:41: Über alle IT-Freelancer im Moment. Das kommt, glaube ich, aus dieser Freelancer-Map-Studie noch,
00:09:45: die, ich glaube, irgendwie 2025 jedenfalls rausgekommen ist.
00:09:50: Das kann ich für mich gar nicht feststellen, dass die Stundensätze noch so hoch sind.
00:09:54: Also 105 Euro, wer das im Moment erzielt, der kann sich, glaube ich, glücklich schätzen.
00:09:58: Und ich würde mal sagen, dass wir als Firma noch höhere Stundensätze durchsetzen können, als das Solo-Freelancer können.
00:10:04: Aber ich kriege in letzter Zeit häufig Anfragen.
00:10:07: Gestern gerade wieder gesehen, da wurde dann 60 Euro die Stunde als Maximum angegeben.
00:10:10: Und das sehe ich ganz häufig. Also in dem Bereich von 45, das ist dann ganz extrem, bis oft 65, 70 Euro,
00:10:18: wo dann festgeschriebene Stundensätze draufstehen. Und das habe ich früher nicht so wahrgenommen.
00:10:23: Das kann natürlich jetzt mein subjektiver Eindruck sein.
00:10:26: Ja, insgesamt angeblich der Stundensatz bei 105 Euro einigermaßen stabil geblieben
00:10:30: oder sogar mit der Inflation ein bisschen hochgegangen. Ist aber nicht so mein Eindruck.
00:10:34: Denkst du daran, die Statistiken, die du jetzt erwähnst, nachher in den Shownotes zu verlinken?
00:10:38: Ja, ich versuche es.
00:10:40: Und bei den Ausschreiben, die du jetzt erwähnt hast, das sind jetzt welche, die du einfach zufällig auf irgendwelchen Plattformen gefunden hast?
00:10:47: Oder sind das welche, die dich aktiv angeschrieben haben und dann da schon direkt einen Stundensatz festgelegt haben?
00:10:54: Ja, genau. Ich beobachte so ein bisschen den Markt auf verschiedenen Freelancer-Plattformen.
00:10:58: Also von Freelance.de über Freelancer-Map, aber auch andere.
00:11:02: Und genau, ich werde auch angeschrieben von Leuten.
00:11:04: Und das ist jetzt einfach so ein wirklich so total subjektives Bild von mir, was ich so sehe.
00:11:08: Aber einfach so kalterquise-mäßig?
00:11:10: Oder wirklich welche, die uns gezielt anschreiben und sagen, hey, wir haben eure Firma gefunden, wollen was mit euch umsetzen, aber das ist hier unser Stundenlohn?
00:11:18: Ja, das sind Aufträge, die einfach so in die Welt rausposaunt werden.
00:11:21: Also öffentlich einsehbar sind, die jetzt nicht speziell auf uns sind.
00:11:24: Und ich hoffe, dass uns keine anfragt mit einem Stundensatz von 60 Euro.
00:11:28: Den könnten wir nämlich gar nicht halten.
00:11:29: Ich habe letztes Mal so eine Rechnung angestellt, was wir überhaupt nehmen müssen, damit wir break-even sind.
00:11:33: Da bin ich eben für so um die 80 Euro rausgekommen, die wir tatsächlich aufrufen müssen.
00:11:38: Sonst legen wir drauf.
00:11:40: Also darunter geht bei uns nichts.
00:11:40: Das ist natürlich bei Solo-Freelancern eine andere Geschichte.
00:11:44: Die können da ein bisschen flexibler mit den Stundensätzen umgehen.
00:11:47: Also das heißt, dann ist dann sowohl die Manneskraft des entwickelnden Personen mit abgedeckt,
00:11:53: als auch irgendwie sowas wie Miete fürs Büro und so laufende Softwarekosten und solche Sachen.
00:11:59: Ja, genau. Das lässt sich ja immer schwierig ausrechnen.
00:12:01: Ich habe das jetzt im Wesentlichen auf die Personalkosten runtergebrochen,
00:12:05: aber auch so ein bisschen berücksichtigt, dass die Leute auch einen Laptop brauchen.
00:12:08: Und genau, so ein bisschen.
00:12:10: Aber als Ausstattung und so ein paar Prozent Kosten einfach noch obendrauf gerechnet.
00:12:15: Genau. Und viel interessanter als die Stundensätze ist aber, ob es überhaupt Aufträge gibt.
00:12:21: Und da habe ich jetzt eine Statistik von Hays gefunden.
00:12:24: Die rufe ich mir jetzt hier parallel auch gerade nochmal auf.
00:12:27: Und die haben so einen Index der Nachfrage.
00:12:32: Also Hays Fachkräfteindex heißt das.
00:12:34: Und das ist dann aufgedröselt in ganz viele verschiedene Bereiche.
00:12:37: Und für mich interessant ist ja IT-Entwickler.
00:12:40: Und da wird immer als Referenz genommen 2015, also das erste Quartal 2015.
00:12:46: Das ist dann quasi null.
00:12:48: Und dann haben die hier die Prozentpunkte immer über die Jahre aufgedröselt.
00:12:52: Und um das mal in die Tonspur zu fassen,
00:12:56: man kann eigentlich sehen, dass in Q1 2022 der absolute Peak war mit Aufträgen,
00:13:03: die es so am Markt gab.
00:13:04: Also Hays ist ja ein Personalvermittler.
00:13:06: Und da war wohl die Nachfrage am allergrößten.
00:13:09: Das sind 109.
00:13:10: Also 179 Prozent mehr Aufträge als Q1 2015.
00:13:16: Und aktuell, also seit 2022 geht es dann runter, sind wir bei 56 Prozent.
00:13:21: Also theoretisch immer noch mehr als seit 2015.
00:13:24: Aber seit vier Jahren der geringste Stand, den wir bisher hatten.
00:13:28: Und tatsächlich eben auch schlechter zum Beispiel als 2024 oder 2023.
00:13:32: Wo ich auch schon den Eindruck hatte, der Markt bricht so ein bisschen weg.
00:13:36: Und es hat sich also seitdem noch beschleunigt, noch verschlimmert.
00:13:39: Mhm.
00:13:40: Genau.
00:13:40: Und dazu passend habe ich mir zwei Statistiken herausgesucht.
00:13:44: Einmal von Kreditreform und einmal von dem Statistischen Bundesamt.
00:13:49: Und die sagen beide eigentlich unisono, dass es mehr Unternehmensinsolvenzen gibt.
00:13:54: Und zwar der höchste Stand, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe, seit zehn Jahren.
00:13:58: Das Statistische Bundesamt sagt, dass es im ersten Halbjahr 2025 12.000 Unternehmensinsolvenzen gab.
00:14:06: Und das sind eben 12 Prozent mehr als 2024, wo es ja schon nicht so richtig gut lief.
00:14:10: Und genau, wenn man sich die Statistiken da anguckt, dann sieht man eben, dass das auch deutlich hoch geht mit den Unternehmensinsolvenzen.
00:14:18: Und konkrete Zahlen hat dann Kreditreform dazu.
00:14:21: Die müssen natürlich so ein bisschen schätzen.
00:14:23: Aber da sieht man, dass 2022, das passt ja auch zu den Aufträgen im Freelancer-Bereich.
00:14:28: 2022 war ein ganz niedriger Stand mit Unternehmensinsolvenzen mit 7.230 im ersten Halbjahr.
00:14:34: Und dann ist das 2023 8.400, 2024 10.800.
00:14:39: Und 2025 jetzt im ersten Halbjahr auf 11.900 Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr hochgegangen.
00:14:46: Also Zahl erst mal dramatisch hochgegangen.
00:14:49: Und das ist tatsächlich auch das, was ich persönlich in meinem Umfeld feststelle.
00:14:53: Ich habe das jetzt schon vielen Leuten, mit denen wir so zu tun haben, gesagt.
00:14:57: Aber wir haben ja eine ganze Zeit lang oder viele Jahre jetzt mit verschiedenen Firmen gearbeitet,
00:15:03: wo wir zum Beispiel auch kleine Webseitenaufträge weitergegeben haben, die für uns nicht so spannend waren oder wo wir keine Kapazität hatten.
00:15:08: Und ich kann wirklich sagen, dass das ist ein sehr, sehr guter Stand.
00:15:08: Und das ist ein sehr, sehr guter Stand.
00:15:08: Und das ist ein sehr, sehr guter Stand.
00:15:08: Und das ist ein sehr, sehr guter Stand.
00:15:08: Und das ist ein sehr, sehr guter Stand.
00:15:08: Und ich kann wirklich sagen, jede einzelne Firma, mit der wir zusammengearbeitet haben, ist heute pleite.
00:15:14: Und ich hoffe, es liegt nicht an uns.
00:15:16: Also wir konnten natürlich auch weniger weitergeben.
00:15:18: Aber keiner hat es geschafft, sich am Markt zu halten, weil das natürlich im Moment so eine fiese Spirale ist aus verschiedenen Faktoren, die da zusammenkommen.
00:15:25: Und wenn man da nicht auf viel Kapital sitzt, dann kommt man in die Röhre.
00:15:29: Mich würde bei diesen Statistiken, die du gerade erwähnt hast, noch interessieren,
00:15:32: ob es da bei den Insolvenzen konkret um die IT-Branche ging oder ob das jetzt einfach bundesweit,
00:15:38: weil über alle Branchen hinweg waren, die Zahlen.
00:15:41: Genau, das sind jetzt alle Branchen.
00:15:42: Ich könnte es jetzt noch genauer raussuchen, aber ich verlinke die Statistiken einfach.
00:15:46: Das ist hier dann noch aufgedröselt in kleine und mittelständische und so weiter und so fort und Konzerne.
00:15:50: Und da ist auch noch ein bisschen Kontext dazu gegeben.
00:15:52: Ich glaube, das würde jetzt hier den Rahmen so ein bisschen sprengen.
00:15:55: Aber vielleicht ist es ja sogar auch interessant, die Gesamtstatistik zu haben,
00:15:59: weil einerseits IT-Firmen ist natürlich für uns spannend.
00:16:02: Also wie verhalten sich die Wettbewerber? Wie geht es denen so?
00:16:05: Aber insgesamt ist natürlich auch interessant, dass Firmen pleite gehen,
00:16:07: weil unsere Auftraggeber ja meistens eben keine IT-Buden sind,
00:16:11: sondern normalerweise ja zum Beispiel mittelständische Firmen.
00:16:14: Und in dem Moment, wo die pleite gehen, gibt es natürlich auch weniger Aufträge und weniger Budget im Markt.
00:16:18: Genau, vielleicht noch eine weitere Statistik, die noch ganz interessant ist.
00:16:20: Dann schließen wir das mal so ein bisschen ab in den Statistiken.
00:16:23: Auf freelance.de haben wir jetzt im Projektzeitraum Januar bis Juli 2025
00:16:29: im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2024 16% weniger Projekte,
00:16:34: also in 2025 Projekte auch nochmal runtergegangen.
00:16:36: Jetzt bei freelance.de, nicht über Haze.
00:16:39: Und das sind 32% weniger als 2023, also da auch nochmal der Vergleich über zwei Jahre.
00:16:46: Und ich stelle so fest, dass es so eine gewisse Spirale gibt.
00:16:50: Also insgesamt, glaube ich, ist das grundsätzliche Problem,
00:16:53: dass wir so eine allgemeine Rezession haben.
00:16:55: Das heißt, insgesamt ist die wirtschaftliche Stimmung, die wirtschaftliche Lage schlechter.
00:16:59: Und das hat zur Folge, dass Budgets gekürzt werden.
00:17:02: Und aus meiner Perspektive am einfachsten kürzen,
00:17:05: kann man natürlich bei IT-Budgets.
00:17:06: Die haben nicht so einen richtig direkten Impact.
00:17:08: Und da gibt es unter anderem viele Freelancer,
00:17:11: die man natürlich als erstes rausschmeißen kann.
00:17:12: Also hat man sofort von einem Monat auf den nächsten super Impact in seinen Kosten,
00:17:17: die eben runtergehen, wenn man die Freelancer rausschmeißt.
00:17:20: Und dann hast du natürlich irre viele freie Freelancer auf dem Markt,
00:17:23: die wahnsinnig Druck machen, weil sie natürlich neue Projekte suchen.
00:17:27: Und gleichzeitig aber auch die Möglichkeit haben, niedrige Stundensätze zu machen,
00:17:30: weil ein Freelancer, der in Anführungsstrichen nur überleben muss,
00:17:33: der kommt wahrscheinlich auch mit einem Stundensatz von 45 Euro,
00:17:36: so gerade über die Runden, ohne dass er Luftsprünge macht.
00:17:39: Und das ist auch keine dauerhafte Sache.
00:17:40: Aber um sich so zu überbrücken und am Markt zu halten,
00:17:43: könnte er das vielleicht machen, wo Firmen eben nicht mithalten können.
00:17:46: Und dazu kommt dann ja die Situation, dass wenn die Budgets gekürzt werden,
00:17:50: dass nicht nur die Leute rausgeschmissen werden,
00:17:52: sondern dass auch keine neuen Projekte forciert werden.
00:17:54: Das heißt, es werden auch keine neuen Leute gesucht.
00:17:56: Und es werden vielleicht auch weniger Leute eingestellt.
00:17:59: Das erhöht natürlich insgesamt den Druck dann auf den Markt.
00:18:02: Jetzt kommen so Firmen in unserer Größe, ich sag mal,
00:18:05: vielleicht so zwischen...
00:18:06: Ja, 23 Mitarbeitenden,
00:18:09: die können diese niedrigen Stundensätze nicht mitgehen
00:18:12: und müssen jetzt gucken, was sie machen.
00:18:14: Entweder verkaufst du deine Seele und machst einen niedrigen Stundensatz,
00:18:17: um irgendwie weiterzukommen, legst aber insgesamt drauf
00:18:19: und reißt quasi sehenden Auges in den Abgrund.
00:18:24: Oder du musst dir irgendwas anderes überlegen.
00:18:26: Und das schaffen dann natürlich viele Firmen nicht.
00:18:28: Dann gehen die Firmen mit unter Pleite,
00:18:31: habe ich jetzt ja viel mitgekriegt, links und rechts wirklich.
00:18:34: Und jetzt ist ja die Frage, kommt jetzt so,
00:18:36: die Phase dieser Marktentspannung.
00:18:38: Einerseits habe ich so ein bisschen den Eindruck,
00:18:41: dass der Markt wieder anzieht,
00:18:42: obwohl das noch keine Statistik wieder hergibt.
00:18:44: Und auf der anderen Seite gehen natürlich viele Firmen pleite.
00:18:46: Vielleicht lässt sich der eine oder andere Freelancer doch fest anstellen.
00:18:49: Und das müsste eigentlich so eine Entspannung auf dem Markt geben,
00:18:52: die man vielleicht in Zukunft merkt.
00:18:54: Darauf wetten wir im Moment so ein bisschen,
00:18:55: aber ich kann es nicht genau sagen.
00:18:56: Aber das ist so ein bisschen diese Spirale,
00:18:58: die ich im Moment so wahrnehme.
00:18:59: Also so ein bisschen das Makabere an der Situation,
00:19:02: das, was du gerade geschildert hast,
00:19:03: ist, dass je mehr Firmen und aus unserer Sicht ja,
00:19:06: dann auch Konkurrenten pleite gehen,
00:19:09: desto mehr, selbst wenn die Auftragslage
00:19:12: jetzt nicht auf einmal wieder mehr wird,
00:19:13: dadurch, dass einfach weniger potenzielle Abnehmer da sind,
00:19:17: wird die Marktsituation insgesamt trotzdem besser für die,
00:19:20: die eben den Luxus haben, das überleben zu können.
00:19:23: Oder vielleicht auch nur einen Monat länger überleben können als andere.
00:19:26: Also so ein richtiger Todesweltkampf,
00:19:29: will ich jetzt mal ganz dramatisch beschreiben.
00:19:31: Wer länger durchhält mit den Ressourcen,
00:19:34: die er bis jetzt aufstocken konnte.
00:19:35: Ja, und genauso.
00:19:36: So ist es.
00:19:37: Genauso makaber ist es dann tatsächlich auch.
00:19:39: Und wir sind ja sogar noch einen Schritt weitergegangen.
00:19:41: Ich weiß gar nicht, ob ich es im Podcast hier erzählt habe,
00:19:43: aber wir haben zum Januar eine Firma übernommen,
00:19:46: die wir vorher auch immer mal wieder mit Aufträgen versorgt haben.
00:19:49: Und die konnten sich eben am Markt jetzt nicht mehr halten.
00:19:51: Und dann habe ich gesagt,
00:19:52: wir übernehmen zumindest so Teile von der Firma,
00:19:54: haben zwei Entwickler übernommen
00:19:56: und sind damit ja aktiv ins Risiko gegangen,
00:19:59: weil ich wusste, ein größerer Auftrag von uns läuft Anfang des Jahres aus.
00:20:02: Und ich habe aber gesagt,
00:20:04: wir haben die Möglichkeit,
00:20:05: jetzt eine gewisse Zeit lang,
00:20:06: zu überleben und sitzen auf einem gewissen Kapital
00:20:08: und versuchen jetzt, die Leute einzustellen,
00:20:11: die frei werden,
00:20:12: mit denen wir schon vorher zusammengearbeitet haben,
00:20:13: wo wir wissen, dass die absolute Top-Leute sind.
00:20:16: Legen natürlich erstmal ein bisschen drauf
00:20:17: und gucken dann aber, wenn der Markt wiederkommt,
00:20:20: dass wir eben noch besser aufgestellt sind als vorher.
00:20:23: Und das ist so ein bisschen so eine Wette.
00:20:24: Jetzt hast du zum Anfang schon angeteasert,
00:20:26: dass wir im Moment ganz gut ausgelastet sind.
00:20:28: Also im Moment scheint die Wette aufzugehen.
00:20:30: Gucken wir mal, wie das in einem halben Jahr ist.
00:20:32: Aber ja, wir haben da versucht,
00:20:34: dann aus dieser Situation,
00:20:36: auch noch so ein bisschen Kapital zu schöpfen.
00:20:39: Also davon zu profitieren,
00:20:40: dann irgendwie in besonderem Maße.
00:20:42: Ja, ich werde die Hörer und Hörerinnen mal mitnehmen,
00:20:44: ob das dann aufgeht in den nächsten Folgen.
00:20:47: Ich finde es jetzt nochmal,
00:20:48: wo man das sich so aufzeigt,
00:20:50: insbesondere spannend,
00:20:52: wie viel reines Glück da auch einfach zugehört.
00:20:55: Weil wir hatten jetzt die sehr komfortable Position,
00:20:58: dass wir in den letzten Jahren
00:21:00: und auch ja noch ein bisschen in diesem Jahr
00:21:01: einfach schon in einem großen,
00:21:04: mehrjährigen Auftrag drin waren,
00:21:06: der schon gesichert war, wo alles läuft
00:21:08: und wo wir dann schon quasi,
00:21:10: während wir im breiten Fahrwasser waren
00:21:12: und gut aufgestellt eben durch dieses Auftrags
00:21:15: schon links und rechts gesehen haben,
00:21:17: wie vielleicht es den anderen Konkurrenten,
00:21:20: den anderen Firmen nicht so gut geht.
00:21:21: Aber wir konnten noch munter darauf weiter schwimmen.
00:21:24: Und als dann dieser Bach in der Metapher
00:21:28: jetzt im Frühjahr dieses Jahres versiegt ist,
00:21:30: da haben wir es dann auch wirklich erst richtig gemerkt,
00:21:32: als wir oder ja insbesondere du uns bemüht haben,
00:21:36: dass wir dann auch wirklich erst richtig gemerkt haben,
00:21:36: als wir oder ja insbesondere du uns bemüht haben,
00:21:36: dann auch neue Projekte zu finden.
00:21:38: Genau. Und ich wusste das ja vorher, dass das ausläuft.
00:21:40: Das war ganz komfortabel, weil ich,
00:21:42: also das sollte schon mehrere Monate vorher auslaufen,
00:21:44: dann ist es immer ein bisschen verlängert worden.
00:21:46: Und ich hatte also genug Vorlauf, um mich darauf vorzubereiten.
00:21:49: Jetzt hast du natürlich immer das massive Problem
00:21:51: so in diesem IT-Markt.
00:21:53: Du kannst keinen Auftrag gewinnen und den Leuten sagen,
00:21:56: ja, ich mache es dann in sechs Monaten.
00:21:57: Also diesen Vorlauf, den gibt es nicht.
00:21:59: Also wenn irgendjemand gesucht wird,
00:22:01: der unser Profil hat, dann jetzt und sofort.
00:22:04: Also vielleicht kann man noch mal sagen,
00:22:05: ich fange zum nächsten Monat an.
00:22:07: Aber wenn du sagst, ich bin erst später verfügbar
00:22:08: oder habe aktuell keine Kapazitäten,
00:22:10: dann bist du einfach raus.
00:22:11: Dann kannst du so früh wissen, wie du willst,
00:22:13: dass du neue Aufträge brauchst,
00:22:15: aber du findest eigentlich nicht im Vorlauf Aufträge.
00:22:18: Und dann ging das im Januar so leicht los
00:22:21: und ist dann so ab Februar, März richtig losgegangen,
00:22:23: dass ich wirklich auch die Werbetrommel gerührt habe,
00:22:26: was ich vorher eben ganz wenig gemacht habe
00:22:29: und wirklich aktiv Leute angesprochen habe,
00:22:31: aktiv Projekte gesucht.
00:22:33: Und ja, das war schon extrem auffällig,
00:22:35: aufwendig und natürlich auch eine unsichere Zeit,
00:22:38: die schon auch was mit mir gemacht hat,
00:22:40: kann ich nicht anders sagen.
00:22:41: Also ich habe jetzt die Erfahrung aus 15 Jahren Selbstständigkeit
00:22:44: und das gibt einem so eine gewisse Sicherheit,
00:22:47: dass man schon was findet.
00:22:48: Und ich habe ja schon gesagt,
00:22:49: wir sitzen dann Gott sei Dank auf ein bisschen Kapital,
00:22:51: weil wir wenig rausziehen und sagen,
00:22:53: das nehmen wir so für die Firma langfristig.
00:22:56: Das gibt einem so eine gewisse Sicherheit.
00:22:58: Aber mit dem Marktumfeld in der Schärfe
00:23:00: hatte ich bisher auch noch nichts zu tun.
00:23:02: Und das merkt man wirklich überall.
00:23:03: Normalerweise war es so, wenn ich mich auf,
00:23:05: ja, Freelancer-Aufträge beworben habe,
00:23:07: die wirklich sehr, sehr gut zu unserem Profil passen,
00:23:09: dann haben wir oft auch mal mindestens eine Einladung
00:23:11: zum Gespräch bekommen.
00:23:12: Und das war wirklich die ersten zwei, drei Monate so.
00:23:14: Ich bin nicht mal eingeladen worden zu einem Gespräch.
00:23:16: Und ich habe wirklich gedacht, ich rufe so in den Wald rein
00:23:19: und es kommt wirklich gar nichts raus.
00:23:21: Das war schon extrem ungewöhnlich,
00:23:23: weil ich sonst immer das Gefühl hatte,
00:23:24: dass die Nachfrage so hoch ist,
00:23:26: dass man sich fast die Aufträge aussuchen kann.
00:23:27: Und ja, genau, dann hatte ich das ein oder andere Gespräch
00:23:31: und dann ist hier mal nichts geworden,
00:23:32: da mal nichts geworden.
00:23:33: Dann kommt natürlich immer ein bisschen Pech dazu.
00:23:34: Da sage ich immer, immer wenn man einen Auftrag braucht,
00:23:36: kriegt man keinen.
00:23:37: Und immer wenn man keinen braucht,
00:23:38: dann kommen sie alle auf einen zu.
00:23:39: Das trifft natürlich auch hier wieder zu.
00:23:41: Und um das Ganze vielleicht ein bisschen abzukürzen,
00:23:43: wir haben dann tatsächlich aber über die Zeit,
00:23:46: also jetzt so im ersten Halbjahr,
00:23:48: drei coole neue Aufträge akquirieren können,
00:23:50: wo wir jetzt sehr, sehr gut mit ausgelastet sind
00:23:53: und konnten bei bestehenden Kunden
00:23:55: auch die Aufträge noch so ein bisschen hochfahren.
00:23:57: Das ist dann vielleicht auch ein bisschen mit Glück verbunden.
00:23:59: Und da waren aber auch Sachen dabei,
00:24:01: die einfach lange liegen geblieben sind
00:24:02: und wir wussten, da ist grundsätzlich noch Potenzial,
00:24:04: hatten aber nicht die Kapazitäten dafür, das zu machen.
00:24:06: Und dann sind wir natürlich hingegangen
00:24:08: und haben den Kunden aktiv angeboten,
00:24:10: dass wir da auch mehr machen können.
00:24:11: Da kann man jetzt sagen,
00:24:12: das hat uns jetzt insofern abgefedert,
00:24:14: dass ich jetzt ganz zuversichtlich bin,
00:24:16: dass wir dieses Jahr zumindest plus minus null machen.
00:24:19: Und das heißt, alle haben ihr Gehalt bekommen und so weiter.
00:24:22: Also das ist schon eine ganz komfortable Situation für uns.
00:24:24: Um dann im nächsten Jahr von den Aufträgen,
00:24:26: die jetzt anlaufen,
00:24:27: die Startphase ist natürlich immer ein bisschen schwierig,
00:24:29: im Sinne von, dass man Einarbeitungszeiten hat und so weiter.
00:24:31: Und dann ist es noch nicht so effizient,
00:24:34: wie es dann sein könnte.
00:24:35: Und ich gehe davon aus,
00:24:36: dass wir im nächsten Jahr dann wieder profitabel fahren können.
00:24:38: Zumindest statt jetzt.
00:24:39: Du hast das gerade in so einem unscheinbaren Nebensatz erwähnt,
00:24:43: aber das finde ich einen unfassbar spannenden Punkt.
00:24:46: Und zwar hast du gesagt,
00:24:47: dass dich das auch persönlich mitgenommen hat.
00:24:50: Und das ist ja immer eine spannende Sache.
00:24:52: Ansonsten, wenn man so über Firmenpleiten und sowas spricht,
00:24:55: mit diesen Statistiken am Anfang,
00:24:56: das ist immer so ein recht kalter analytischer Blick,
00:25:00: den man auf diese Situation hat.
00:25:02: Aber ich finde, und deswegen finde ich es gut,
00:25:04: dass du das jetzt auch so genannt hast,
00:25:05: das macht ja auch was mit den Menschen in der Verantwortungsposition.
00:25:10: Und du hast jetzt noch eine Firma mit Menschen hinten dran,
00:25:12: die du finanzieren musst und sowas.
00:25:14: Willst du da mal noch ein bisschen weiter reingehen,
00:25:17: was das für Emotionen ausgelöst hat in dir?
00:25:20: Ja, ist so ein bisschen die Frage,
00:25:21: ob wir da eine eigene Folge zu machen.
00:25:23: Einerseits, weil da, glaube ich, viel drinsteckt.
00:25:25: Andererseits, weil ich in acht Minuten
00:25:27: meine Kinder vom Kindergarten abholen muss.
00:25:30: Und du hast aber natürlich total recht.
00:25:32: Wenn man hier liest, so eine Zahl,
00:25:33: 11.900 Firmeninsolvenzen,
00:25:36: da stecken überall einerseits individuelle Schicksale,
00:25:39: zum Beispiel von den Geschäftsführern drin,
00:25:40: aber natürlich auch von den ganzen Mitarbeitenden.
00:25:42: Und die Firmen, die ich jetzt begleitet habe,
00:25:44: so in ihren Insolvenzen, das ist ganz großer Mist.
00:25:48: Das ist ganz großer Mist.
00:25:49: Und da leiden Leute wirklich sehr drüber,
00:25:51: verlieren auch viel Geld.
00:25:52: Also da passiert ganz viel.
00:25:53: Und klar, also natürlich kriegt man das mit.
00:25:57: Und natürlich denke ich, wenn ich jetzt die Aufträge nicht finde,
00:26:00: dann schmilzt unser Kapital weg.
00:26:03: Und wie lange können wir das mitmachen?
00:26:05: Und klar sind da ganz viele Gedanken.
00:26:06: Ich glaube, ich bin da insgesamt immer weniger emotional
00:26:09: und etwas entspannter als andere Leute.
00:26:11: Vielleicht auch dadurch, dass ich das schon einigermaßen lange mache.
00:26:14: Aber ja, das kann ich nicht ganz wegdiskutieren.
00:26:17: Und dann kam ja bei mir noch privat dazu,
00:26:19: dass ich das dritte Kind bekommen habe.
00:26:20: Ist ja auch nicht ganz ohne.
00:26:21: Das heißt, man hat dann auch nicht die Zeit,
00:26:23: die man gerne hätte, um nach neuen Aufträgen zu suchen.
00:26:26: Ja, und dann katalysiert sich das alles ein bisschen selbst.
00:26:28: Aber ich bin da, glaube ich, ganz gut durchnavigiert.
00:26:31: Ich finde das ja eigentlich jetzt die aller,
00:26:33: spannendsten Punkte daraus mitzunehmen,
00:26:35: nämlich eben diese emotionale Komponente,
00:26:37: die bei so objektiven Blicken so ein bisschen verloren geht.
00:26:40: Ich meine, Statistiken kann man sich auch aus den Nachrichten holen oder sowas.
00:26:43: Aber wie uns das konkret oder dich noch am konkretesten berührt hat,
00:26:47: finde ich spannend.
00:26:48: Und eben dann die Frage, ja, du hast gerade so gesagt,
00:26:51: ach ja, dann habe ich mal in einen Wald reingerufen
00:26:54: und doch ein paar Aufträge gefunden.
00:26:56: Aber welche konkrete Strategien du da angewendet hast,
00:26:59: welche Quellen und welche Bewerbungsmechanismen,
00:27:02: das ist wahrscheinlich auch ganz spannend.
00:27:04: Wobei ich glaube, dass wir da schon an der einen oder anderen Stelle
00:27:07: darüber gesprochen haben.
00:27:08: Hm, auf jeden Fall.
00:27:10: Ja, was ich natürlich in dem Prozess gemerkt habe,
00:27:13: man muss auch in guten Jahren oder vielleicht in normalen Jahren,
00:27:17: man muss auch gutes Geld verdienen und man muss auch Geld beiseite legen.
00:27:20: Sonst steht man einfach schlechte Jahre nicht durch.
00:27:23: Und dass es die gibt, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
00:27:26: Also das ist ja immer so ein Zyklus,
00:27:28: dass man mal mehr Geld verdient, mal weniger.
00:27:31: Und das ist immer so ein bisschen volatil.
00:27:32: Ich bin gespannt.
00:27:34: Das klingt auf jeden Fall nach einer Fortsetzungsgeschichte.
00:27:36: Definitiv.
00:27:37: Ja, und dann können wir gerne auch noch mal über unsere neuen Aufträge sprechen,
00:27:40: weil das ja ganz spannend ist.
00:27:41: Jetzt sind wir ausgelastet, haben mehr Leute als vorher,
00:27:44: verdienen aber wesentlich weniger Geld als vorher,
00:27:47: weil wir vorher wirklich jede Stunde fakturieren konnten,
00:27:50: in einem Auftrag komplett durchballern konnten, sage ich mal in Anführungszeichen.
00:27:54: Jetzt haben wir mehrere Aufträge,
00:27:56: wo man immer wieder Rüstzeiten zwischen den Aufträgen hat.
00:27:59: Man switcht zwischen den Aufträgen, man hat am Anfang Einarbeitungsphasen.
00:28:02: Und insgesamt kommt wesentlich weniger Geld dabei rum.
00:28:06: Das ist auch ganz interessant, hat aber auch positive Aspekte.
00:28:08: Wir haben jetzt mehr Aufträge als vorher.
00:28:10: Das heißt, in dem Moment, wo ein Auftrag wegbricht, merken wir das, ich sage mal, kaum
00:28:14: und können das ganz gut abfedern und müssen dann nur einen kleineren Auftrag ersetzen,
00:28:19: während wir vorher mit den großen Aufträgen natürlich dann einen riesen Block ersetzen müssten.
00:28:22: Und jetzt weiß ich am Ende auch gar nicht, was uns lieber ist,
00:28:24: aber der aktuelle Markt gibt das jetzt im Moment so her, wie es ist.
00:28:27: Und ja, wir freuen uns, dass wir jetzt mit den neuen Kunden dann wirklich tolle Partner auch gewonnen haben.
00:28:32: Und das hört sich auch alles langfristig an.
00:28:35: Und ich vermute, dass wir die 2026 und 2027 mit reinnehmen.
00:28:39: Und da freue ich mich sehr drauf.
00:28:40: Ich habe mir dann jetzt mal hier drei spannende Themen notiert,
00:28:43: wo wir von hier aus weitergehen können.
00:28:45: Weil ich glaube, das war jetzt so ein sehr allgemeingültiger Rundumschlag.
00:28:48: Aber dann reden wir noch mal über zum einen die menschliche Komponente
00:28:52: bei dieser ganzen Pleitengeschichte, habe ich es jetzt mal zusammengefasst.
00:28:56: Wie wir denn dann neue Aufträge gefunden haben
00:28:59: und was da vielleicht für ein Struggle war mit Ressourcenverteilung.
00:29:02: Und,
00:29:03: was du jetzt zuletzt noch angesprochen hast,
00:29:05: ist ein großer versus viele kleine Aufträge, Vor- und Nachteile.
00:29:09: Kann man sich zwar eh meistens nicht so aussuchen,
00:29:12: aber jetzt haben wir doch schon einige Erfahrungen in unterschiedlichen Auftragsformaten.
00:29:17: Genau. Hatten wir, glaube ich, sogar schon im Backlog, das letzte Thema.
00:29:20: Dann haben wir es jetzt zweimal.
00:29:21: Das ist ja umso größer die Chance, dass wir zeitnah daran weiterarbeiten.
00:29:25: Perfekt.
00:29:26: Ja, ich hoffe, dass wir den Leuten da draußen einen ganz guten Einblick mal geben konnten,
00:29:31: wie der Markt,
00:29:32: sich einerseits in Statistiken darstellt,
00:29:35: aber sich vor allem eben auch für uns anfühlt.
00:29:38: Und vielleicht da noch eine Sidenote, die mir gerade einfällt.
00:29:41: Wir sind gar nicht darauf eingegangen, dass es natürlich auch Wachstumsfelder gibt.
00:29:43: Was so AI und Datenthemen angeht, ist im Moment natürlich irre am explodieren.
00:29:48: Ich kriege irre viele Anfragen zu AI-Sachen.
00:29:51: Das ist natürlich ein Markt, wo wahnsinnig viel Budget reingepumpt wird
00:29:53: und wo richtig viele Leute im Moment gesucht werden.
00:29:55: Also das vielleicht auch noch mal interessant für die Leute da draußen.
00:29:58: Wenn man sich vielleicht umorientieren will, könnte das ein interessanter Markt sein.
00:30:02: Okay.
00:30:04: Ich bleibe einfach mit meiner Tee-Taste hier sitzen.
00:30:07: Die ist nämlich noch halb voll.
00:30:08: Und du kommst dann einfach in Windeseile wieder rein,
00:30:11: wenn wir über die restlichen Themen sprechen.
00:30:13: So machen wir das, Kay.
00:30:14: Hat mir wieder viel Spaß gemacht.
00:30:15: Und wir hören uns.
00:30:17: Ciao.
00:30:18: Ciao, ciao.
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